Leben im Schrebergarten

Obwohl Sommer und Gartenzeit ist, habe ich ein Gartenbuch gelesen (dafür ist eigentlich der Winter reserviert) – ein Buch, welches ich schon längst lesen wollte: „Mein Leben im Schrebergarten“ von Wladimir Kaminer. Es hat sich gelohnt! Sehr amüsant, ironisch, lakonisch beschreibt er seine Erlebnisse als Kleingärtner in Parzelle 118 der Berliner Schrebergartenkolonie „Glückliche Hütten“.

https://www.youtube.com/watch?v=CAxvWPywWwg

Permakultur

Gelesen hatte ich über Permakultur schon mehrmals in der Zeitschrift „Natürlich Gärtnern“. Nun wollte ich es genauer wissen und kaufte mir 2 Bücher zum Thema: „Permakultur kurz & bündig“ von Patrick Whitefield und „Gärtnern im Biotop mit Mensch“ von Gerda und Eduard W. Kleber. Das erste kurz & bündig – wie der Name sagt, das zweite recht ausführlich mit vielen persönlichen Erfahrungsberichten.
Kurz gesagt ist Permakultur ein Konzept, welches nachhaltige und naturnahe Kreisläufe zum Ziel hat – ursprünglich für die Landwirtschaft erarbeitet. Mittlerweile bezieht dieses Grundprinzip von ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigem Wirtschaften viele Lebensbereiche ein. Interessanterweise wurden Idee und Begriff bereits Mitte der 1970er Jahre entwickelt und bauen außerdem auf traditionelle Systeme auf. Heute ist das Thema aktueller denn je. Doch leider scheint diese Denk- und Handlungsweise noch immer ein Nischendasein zu führen. Warum? Ist es nicht sinnvoll und auch ökonomisch mit Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen und örtliche Gegebenheiten einzubeziehen?

Im kleinen Rahmen meines Gartens werde ich jedenfalls versuchen Ideen der Permakultur einzubeziehen und umzusetzen, nach und nach. Vieles davon stand eh schon auf dem Plan.

Buchtipp für Rosenliebhaber: Naturnahe Rosen

Bisher war ich kein Rosenfreund, weil mir von Rosen bekannt war, dass sie empfindlich und zickig sind, viel Pflege brauchen, anfällig für Krankheiten sind und es eine unüberschaubare Menge von Sorten gibt. Also nichts für mich und einen pflegeleichten Naturgarten. – Diese Meinung hat sich total geändert, seit ich in meiner Lieblings-Gartenzeitschrift „Natürlich Gärtnern“ (olv-verlag.de) einen Artikel über naturnahe Strauchrosen las. Naturnahe Rosen heißt nämlich: robust und unanfällig gegen Krankheiten und Schädlinge, pflegeleicht und fruchtbare Hagebutten. Und es gibt viele Sorten die duften und lange blühen. Mit solchen Rosen im Garten haben auch Vögel und Insekten ihren Nutzen.
Der Autor des Artikels, Dr. Reinhard Witt, hat zwei dicke Bücher über naturnahe Rosen geschrieben. Diese bestellte ich sogleich in seinem Buchshop  (shop.naturgartenplaner.de) und las begeistert. Herrn Witt bin ich nun sehr dankbar, dass er in jahrelanger Arbeit diese naturnahen Rosen zusammengestellt und beschrieben hat und mir damit die Auswahl leicht und übersichtlich macht. Ich habe schon meine Wunschsorten gefunden. Mal sehen, ob ich sie noch in diesem Frühjahr bestellen und pflanzen kann.

naturnahe Rosen Band 1 - Dr. Reinhard Witt naturnahe Rosen Band 2 - Dr. Reinhard Witt

Winterlektüre: Tage des Gärtners

Ansprechend gebunden, typografisch hochwertig und mit sehr schönen Illustrationen kommt das Buch „Tage des Gärtners – Vom Glück, im Freien zu sein“ von Jakob Augstein daher. Er erzählt von seinem „Garten und allem, war darin ist. Nicht mehr und nicht weniger.“

Es war eine Freude dieses originelle, humorvolle und sehr subjektive Buch zu lesen. Einige bedauerliche Ansichten und Vorgehensweisen des Herrn Augstein will ich ihm auf Grund des so unterhaltsamen Lesevergnügens nachsehen. So ist sein unentspanntes Verhältnis zu vermeintlichen Schädlingen und Unkräutern für Freunde des naturnahen, nachhaltigen Gärtnerns eher unverständlich. „Herrschaft, Kontrolle, Ordnung …“ – dementsprechend schreitet er hemmungslos zum Einsatz von Chemie. Oder er unternimmt jeden Herbst übermenschliche Anstrengungen um ca. 2000 Blumenzwiebeln zu vergraben, die in seinem Garten nur eine Saison zu überleben scheinen. Mit der zum Standort passenden Sortenwahl kann man sich diese jährliche Mühe locker ersparen und wird trotzdem im Frühjahr mit Blüten belohnt.
Dessen ungeachtet, sehr empfehlenswerte Lektüre.

Buchtipp: Mulch total

Gartenmagazine hatte ich schon verschiedene gekauft und überlegt welche ich vielleicht abonnieren sollte. Entschieden hab ich mich für „Natürlich Gärtnern“, weil sie wirklich fundierte Inhalte zum Thema Natur- und Biogartenbau beinhaltet und kein Deko- und Livestyle-Zeug drin ist. Für mein grafisches Auge ist sie zwar nicht ganz so anspruchsvoll, aber die Inhalte machen das wieder wett.
Mit der Bestellung des Abos gab es ein Buch gratis. Ich wählte „Mulch total – Der Garten der Zukunft“ von Kurt Kretschmann und Rudolf Behm. Sehr gut gewählt – Mulch ist ohnehin mein Thema. Der Titel klingt zwar totalitär, aber der Inhalt kommt nicht diktatorisch einher. Das Buch enthält eine Menge wertvolle Tipps und Anregungen.
Kurt Kretschmann engagierte sich bereits seit den 1940er Jahre für Naturschutz und betrieb seit den 1960er natürlichen, ökologischen Gartenbau. Seit Mitte der 1980er Jahre bewirtschaftete er seinen totalen Mulchgarten und erzielte damit ein aktives Bodenleben, Unterstützung des heimischen Tierlebens, geringen Unkrautwuchs, Arbeitserleichterung, sparsamen Wasserverbrauch, gesunde Ernteprodukte.
Besonders beeindruckt mich, dass Herr Kretschmann beim Verfassen des Buches im Jahr 2001 bereits 87 Jahre alt war und noch voller Elan und Begeisterung im Garten arbeitete und forschte. Bis zu seinem Tod im Jahr 2007 konnte er hoffentlich noch oft in seinem Garten wirken. Im Buch richtet er an engagierte Gartenfreunde die Bitte, seine Arbeit fortzuführen und den Mulchgarten auszuprobieren. Ich werde!

Mehr Lesestoff für winterliche Musestunden

Das hochwertig in bedrucktes Leinen gebundene Büchlein mit einer sehr vergnüglichen Kolumnen-Sammlung von Paula Almqvist entdeckte ich in meiner lokalen Lieblings-Buchhandlung RIEMANN. „Mitteilungen aus meinem Garten“ erzählt amüsant und treffend von Gartenglück und Gartenleid. An alle Garten- und Buchliebhaber: bitte lesen.

Gartengeschichten für Wintertage

Ich habe Sehnsucht nach meinem Garten, nach Frühling, nach üppigem Grün … Eine Lesung aus Eva Demskis „Gartengeschichten“ auf Bayern2 kam mir in Erinnerung. Das muss die richtigte Lektür sein, um Wintertage mit Gartensehnsucht zu überstehen. Das Buch enthält 20 unterschiedliche Erzählungen über Menschen und Gärten, mal heiter, mal nachdenklich – sehr empfehlenswert. Das erste Kapitel „Der Garten meiner Mutter“ hat es mir besonders angetan.