Streifenwanze
Wie das apart rot-schwarz gestreifte Outfit nahelegt, handelt es sich um eine Streifenwanze (Graphosoma lineatum). Sie gehört zur Familie der Baumwanzen. Die Streifenwanze ernährt sich von Pflanzensäften. Sie mag besonders die reifenden Samen von Doldenblütlern, wie hier den Giersch. Unterseits ist sie rot-schwarz gepunktet und soll ein wenig nach alten Äpfeln riechen. Den Geruch hab ich nicht geprüft.
Es gibt wieder Beeren
An den Johannisbeersträuchern hängen viele reife Beeren und es gibt unzählige Walderdbeeren. Geerntet wird direkt in den Mund.
Himbeeren sind es heuer weniger. Die Früchte der Sommerhimbeere „Sanibelle“ reifen gerade. Die Herbsthimbeere „Autumn Bliss“ wird auch tragen. Doch die zwei Waldhimbeersträucher kränkeln etwas – scheint die Rutenkrankheit zu sein. Da muss ich radikaler zurückschneiden.
Update 10.07.2015: Nein, nicht die Sommerhimbeere hatte die ersten reifen Früchte – es war „Autumn Bliss“, die eigentlich für den Spätsommer zuständig wäre. Jetzt ist auch „Sanibelle“ soweit und trägt reife, wenn auch kleine Früchte. Und sogar die Waldhimbeere hat doch noch einiges an Früchten aus ihren vertrockneten Zweigen gezaubert.
Fundstück: Vogelnest
Im Steingartenbeet lag das kleine Vogelnest. Es muss aus dem Apfelbaum gefallen sein. Anfang Juni hatte ich öfter Distelfinken (Stieglitze) beobachtet, die sich in der Nähe und auf dem Apfelbaum aufhielten. Da das Laub in der Krone sehr dicht ist, konnte ich nicht erkennen, ob sie dort nisten. Von Material und Form her würde das Nest zum Distelfink passen. Ich hoffe, es ist erst heruntergefallen, nachdem die Jungen ausgeflogen waren.
Nachwuchs bei Vogels
Fast schien es so, als ob die drei neuen Nistkästen keinen Zuspruch in der Vogelwelt finden. Doch, welch’ Glück, eine Kohlmeisenfamilie bezog das Häuschen am Kirschbaum. Und unterm Gartenhausdach, wie in den letzten Jahren regelmäßig, zieht ein Gartenrotschwanzpaar seine Jungen groß.
Bis vorgestern hörte ich das Spektakeln der kleinen Kohlmeisen aus dem Nistkasten, die Meiseneltern fütterten unermüdlich. Und auch aus dem Gartenrotschwanz-Domizil vernahm ich deutliches Piepsen. Heute ist es still im Vogelhaus – die Meisenkinder sind ausgeflogen, leider ohne dass ich sie zu Gesicht bekam. Nun haben die Meisen wieder mehr Zeit für ausgiebiges Planschen im Vogelbad, wie zu beobachten war.
Im Flieder-Forsythien-Gebüsch entdeckte ich vor ein paar Wochen ein Amselnest. Gehört und gesehen hab ich wenig von ihnen – nur ab und zu waren Scharrgeräusche im Laub zu vernehmen. Ob die Brut erfolgreich war, konnte ich bisher nicht erkennen. Doch heute hopste eine junge Amsel über die Wiese und flog auf den Kirschbaum, um dort zusammen mit seinen Eltern an den halbreifen Kirschen zu rütteln und zu picken. Eine Kirschkostprobe wird wohl auch dieses Jahr nicht für mich abfallen.
Mai-Impressionen 2015
Schneeballblattkäfer
Wie schon in den letzten Jahren sind viele Blätter meines Gewöhnlichen Schneeballs (Viburnum opulus) sehr zerfressen, man könnte sagen skelettiert. Schön sieht das nicht aus, eher bedauernswert. Jedoch dem Strauch macht es nicht wirklich was aus, er treibt später neu aus.
Jetzt bin ich der Sache auf den Grund gegangen, habe mir die Blätter näher angeschaut und kleine Raupen ausfindig gemacht. Anhand der Fotos konnte ich sie als die Larven des Schneeballblattkäfers identifizieren. Welch passender Name.
Die Käfer legen im Spätsommer ihre Eier an den Zweigen des Schneeballes ab. Die Larven schlüpfen dann im nächsten Frühjahr und beginnen ihr zerstörerisches Werk. Nachdem sie sich voll gefressen haben, verpuppen sie sich in der Erde. Im nächsten Jahr beginnt alles von vorn.
Der Ausbreitungsdrang der Himbeeren
Viel Mühe machten wir uns 2012 beim Pflanzen der Himbeersträucher mit einer Wurzelsperre. Doch der vegetative Vermehrungsdrang von Rubus idaeus lässt die sogenannten Kriechsprossen auch über den oberen Rand der Wurzelsperre wachsen, wenn man nicht aufpasst.
Der Boden unter den Beerensträuchern ist mit Mulchfolie bedeckt, darüber ist wiederum Stroh, Holzhäcksel und Grasschnitt verteilt. Zwei Jahre lang war nichts von Ausläufern zu merken und ich war unbekümmert. Aber dieses Frühjahr wuchsen mit aller Kraft neue Himbeerpflänzchen außerhalb der Wurzelsperre. Das hieß: Folie anheben und alle Kriechsprossen rausreisen – sie hatten sich schon ordentlich ausgebreitet und verwurzelt.
Wenn ich das nicht wieder haben möchte, sollte die Folie vielleicht besser weg … verschiebe ich mal auf Herbst. Ab nächstem Jahr sind dann regelmäßige Kontrollen angesagt, um die Sprossen rechtzeitig zu entfernen. Wenn genug Himbeeren reifen, ist es der Mühe wert.
April-Impressionen 2015
Neue Fensterläden
Während des Winters war ich nicht untätig und baute im heimischen Keller zwei Fensterläden für das Fenster auf der Wetterseite des Gartenhäuschens. Dazu hatte ich Douglasienholz besorgt, dass über eine hohe Dauerhaftigkeit im Außenbereich verfügt. Es bleibt unbehandelt und bekommt mit der Zeit die typische graue Patina. Jetzt sind die Läden endlich montiert, der nächste Winter kann kommen … Nein im Ernst, an den Winter wollen wir jetzt nicht denken, sondern Frühjahr und Sommer genießen.
März-Impressionen 2015
Erste Frühlingsblüten
Wie in jedem Jahr erscheinen in meinem Nordhang-Waldrand-Garten die ersten Blüten später als in den meisten Gärten der Gegend. Just an diesem sonnigen Wochenende begrüßen mich nun strahlend gelb blühende Winterlinge, zart lavendel-lila und intensiv rosafarbene Elfenkrokusse, gefüllte und grün gepunktete Schneeglöckchen. Und zu meiner Überraschung sind bereits viele Honigbienen unterwegs. Neben den Blüten sind derzeit bei Bienen und anderen Insekten besonders die matschigen „Apfelmumien“ begehrt, die ich im Spätherbst in mehreren Häufchen hatte liegen lassen. Hier zeigt sich wieder: man erweist der Natur (und damit auch sich selbst) einen großen Dienst, wenn man seinen Garten nicht allzu besenrein und akkurat hält. – Es ist wunderbar unterm Apfelbaum in der Sonne zu sitzen, einen Tee zu trinken und dem Gesumm der Bienen zu lauschen.
Unterkunft für gefiederte Freunde
Vögel sind gern gesehene Gäste in meinem Garten. Um diesen Lebensraum noch attraktiver für gefiederte Sänger zu gestalten, bestellte ich kurzentschlossen Nistkästen beim Nabu (www.nabu-natur-shop.de/). Schon nach 3 Tagen kam die Lieferung.
Ja … hätte ich auch selbst bauen können, dazu fehlt mir jedoch gerade die Zeit. Denn für das Anbringen von neuen Unterkünften für die Aufzucht des Vogelnachwuchses wird es höchste Zeit. Blau- und Kohlmeisen sind schon rege unterwegs auf der Suche nach Nistplätzen. Ich hoffe sie oder andere Vögel finden Gefallen an diesen feinen Häuschen.
1. Aktion 2015: Schnittmaßnahmen
Der Frühling steht kurz bevor. Sonnenschein und blauer Himmel lockten mich zu ersten Aktionen in den Garten: Jetzt ist eine gute Zeit zum Beschneiden von Sträuchern und Bäumen. Die Gehölze befinden sich noch in der Vegetationsruhe und im laublosen Zustand ist der Schnitt einfacher zu handhaben. Außerdem stört man jetzt keine Vögel beim Brüten. Meine kleinen Wildhecken aus Forsythie, Flieder, Zierjohannisbeeren, Silberweiden, Haselnuss und einigen anderen Sträuchern haben jedenfalls ein sanftes Zurechtstutzen nötig.
Schöner Nebeneffekt: einige der geschnittenen Zweige kommen zu Hause in die Vase und geben einen blühenden und grünenden Vorgeschmack auf den Frühling.
Nützlicher Nebeneffekt: das zerkleinerte Schnittgut kommt als Reisighaufen unter die Sträucher.
Ausklang Gartenjahr 2014
Als Abschlussarbeit in diesem Gartenjahr nehme ich mir den Platz rund um den Kirschbaum vor. Im Frühjahr möchte ich ihn etwas einebnen. Dazu ziehe ich jetzt vorm Winter die Gewebefolie ab, die ich 2011 auf der vormals buckeligen Wiese ausgelegt und mit Rindenmulch bedeckt hatte. Den mittlerweile schon fast kompostierten Rindenmulch verteile ich auf den Staudenbeeten. Ein gar nicht schüchternes Rotkehlchen ist zur Stelle und nutzt das dabei freigelegte Nahrungsangebot.
Den bloßgelegten Buckel-Boden beackere ich mit dem Spaten – mit schmatzendem Geräuch bricht der feuchte Lehm auf. Nun hat Väterchen Frost Angriffsfläche und richtet mir den Boden für’s Frühjahr hoffentlich fein krümelig her.
Borretsch
Ein Borretsch (Borago officinalis) keimte im August einfach so wild in meinem Garten. Ich ließ in gewähren. Und schon im September war er zu einer stattlichen Pflanze herangewachsen. Noch Ende Oktober wurde der blühende Borretsch von Bienen besucht. Und jetzt im November hat er an Größe noch zugelegt und blüht und blüht …
Borretsch wird auch Gurkenkraut genannt wegen seines milden, gurkenähnlichen Geschmackes. Als Gewürz in Salaten oder Eintöpfen können die jungen, frischen Borretschblätter verwendet werden. Eigentümlich muten die borstig behaarten Stängel und Knospen an. Von besonderer Anmut sind die Borretsch-Blüten – leuchtend blaue Blütenblätter, innen weiß und schwarz. Sie eignen sich als essbare Verzierung von Speisen.
Rothalsbock
Der Rothalsbock wird auch Roter Halsbock oder Gemeiner Bockkäfer genannt und ist in weiten Teilen Europas, Asiens und Nordafrikas verbreitet. Nichts besonderes also.
Ich finde es gut, dass er auch bei mir im Garten zuhause ist. Und da dieses Rothalsbock-Weibchen sich bereitwillig fotografieren ließ, bekommt es hier eine Erwähnung.
Apfelsaft keltern
Die diesjährige Apfelernte war sehr ergiebig, nach der Pause im letzten Jahr. Mit Pflücken und Schütteln konnten wir ca. 160 kg Äpfel vom Baum holen. 140 kg ließen wir beim Obst- und Gartenbauverein zu Saft keltern. Der Saft wird beim Keltern auf ca 80 °C erhitzt und verfüllt in sogenannte Bag in Box – d.h. spezielle Folienverbundbeutel mit Zapfhahn in Kartonverpackung. Beim Transport der heißen Kartons war das Auto von innen total beschlagen. Unsere Ernte ergab 90 l Saft, der diesmal wirklich nur aus unseren eigenen Äpfeln besteht (Apfelsaft 2012). Den Geschmack von purem Berner Rosenapfelsaft können wir erst nach dem Abkühlen testen.
Die übrigen ca. 20 kg Äpfel sind die prächtigsten handverlesenen Exemplare für Sofortverzehr und Lagerung. In den schlecht erreichbaren Höhen blieben wieder Äpfel hängen, von denen uns der Baum sicher noch einige abwerfen wird.
Schmetterlinge genießen die Herbstsonne
Tagpfauenaugen laben sich am Nektar der Asternblüten. Admirale bevorzugen die überreifen Pflaumen am Boden.