Hurra, die Treppe zur Terrasse ist fertiggestellt. Alles hat wie geplant funktioniert. Ich mag die etwas ungleichmäßigen Holzbalken-Stufen und die graue Patina, die mit der Zeit entsteht. Was bin ich stolz auf mich – den Treppenbau hab ich ganz allein geschafft!
Das Beet um Treppe und Terrasse ist mittlerweile auch von unerwünschtem Kraut befreit und für spätere Stauden-Pflanzungen vorbereitet. Nur auf einem kleinen Beet-Zipfel muss noch Gras gerodet werden.
Meine Knie haben bei den ganzen Aktionen leider etwas gelitten, trotz Gummischonern. Die nächste Zeit muss ich etwas kürzer treten …
Die Lehm-Vorschautreppe ersetzte ich nun durch besser begehbares Material.
Damian – sehr hilfsbereit und großzügig – stellte mir dafür alte Balken aus einem Abrisshaus zur Verfügung. Er hat sie mir zurechtgesägt und geliefert. Danke, danke, danke.
Als Lager für die Balken-Stufen dient feiner Split – er soll für festen Sitz sorgen und das Holz vor direktem Erdkontakt schützen. Das Holz wird hoffentlich mindestens 5 Jahre halten. Die ersten beiden Stufen sind gesetzt. Die Erdhummeln, deren Nesteingang sich direkt über der Treppe befindet, haben sich zum Glück nicht stören lassen und sind unbeirrt ein- und ausgeflogen.
Am Rande von Nachbars Garten wächst eine einsame Pfingstrose, versteckt im Baumschatten. Im Sommer wird sie von den umgebenden Stauden überwuchert sein. Dennoch entfaltet sie unverdrossen ihre üppigen Blüten. Von mir bekommt sie gebührende Aufmerksamkeit und viel Lob für ihren feinen Duft.
Da ich erstmals den Monat April in diesem Garten erlebe, begeistern mich die paar wild wachsenden sowie die von mir gepflanzten Frühjahrsblüher bei jedem Gartenbesuch … Wiesenschaumkraut, Vergissmeinnicht, Kriechender Günzel, Silberblättrige Goldnessel, Veilchen, Immergrün, Flieder, wolliger Schneeball.
Eine Erdhummelkönigin hat einen Mauerspalt an der Terrasse als Nisthöhle auserkoren und brummend fliegt sie ein und aus.
Für einen großzügigeren Zugang zur Gartenhütte soll frontal eine Treppe an der Terrasse sorgen. Um mir diese besser vorstellen zu können und die Anzahl der Treppenstufen sowie eine angenehme Stufennhöhe zu testen, baute ich mir eine Vorschau aus Lehm.
Als gelernte Innenarchitektin sollte ich zwar locker in der Lage sein mir anhand der Schrittmaßregel Auftritt und Stufenhöhe zu errechnen bzw. eine Zeichnung zu erstellen. Ich wollte jedoch direkt Hand anlegen und das Treppenmodell praktisch testen.
Hier also meine Lehmtreppe – das Grünzeug drumrum muss auch noch gerodet werden:
Auch der Flieder (Syringa vulgaris) aus der Herbstpflanzung macht mir die Freude, üppige zart-lila Blütenzierde zu offerieren. Und wie er duftet, ich kann nicht genug bekommen.
Im recht kahlen Baustellengarten begrüße ich jeden neuen Austrieb überschwenglich: die im Herbst gepflanzte Felsenbirne stellt eine Fülle von weißen Blüten zur Schau, wunderbar. Vor blauem Himmel erscheinen die weiß-filzigen zarten Blätter, die rötlichen Tragknospenblätter und die weißen Blütensterne besonders lieblich.
Die Forsythie blüht unermüdlich und hat noch zugelegt in ihrer gelben Pracht. Am verstümmelten Kirschbaum zeigen sich ganz oben auch einige Blütenzweige – von den reifen Kirschen werde ich nichts abgekommen. Es sei den Vögeln gegönnt.
Mit Entzücken begrüße ich alle Frühlingsblüher, die hier schon länger ansässig sind und sich ohne mein Zutun entfalten. Viele sind es nicht, aber immerhin.
Um den feinen Duft der Veilchen zu genießen, muss man sich tief verneigen. Die unvermeidlichen Forsythien strahlen in gelber Pracht. Meine Herbstpflanzungen zeigen auch erste Aktivitäten: der Flieder treibt aus und der wollige Schneeball blüht bereits.
Nach den Erdarbeiten im August des vorigen Jahres hatte ich bereits begonnen ein Wiesenstück mit gewebter Mulchfolie abzudecken, um dort später Beetflächen zu erhalten. Ein weiteres Wiesenstück deckte ich mit Pappe bzw. Zeitungspapier, Holzhäckseln und Pflanzerde ab – dort möchte ich in ein paar Jahren Gemüse und Kräuter anbauen. Durch das Abdecken entzieht man Gras und Wildkräutern das Licht und sie verschwinden nach 1-2 Jahren ohne mühsames Abstechen der Grassoden. Bei der Verwendung von Zeitungspapier und Pappe hat man den Vorteil, dass die Abdeckung gleich mit verrottet – ich bin gespannt ob es so einfach funktioniert.
Nun bin ich gerade dabei die Abdeckung mit Folie noch etwas zu erweitern. Verschönert wird der Anblick durch einen Teppich aus Holzhäckseln, die reichlich vorhanden sind vom letztjährigen Baumschnitt. Die Holzhäcksel werden später direkt auf den Beeten als Mulch verteilt.
Das erste Grün erscheint, die Sonne gewinnt an Kraft. Auch der letzte Schnee ist verschwunden und es wird wieder ganz augenscheinlich, dass hier eine Menge zu tun ist. Viel Frühlingsblühendes existiert bisher nicht – ein paar Krokusse auf der Wiese recken ihre Blüten der Sonne entgegen. In den nächsten Jahren sollen sie viel Gesellschaft bekommen.
Das hochwertig in bedrucktes Leinen gebundene Büchlein mit einer sehr vergnüglichen Kolumnen-Sammlung von Paula Almqvist entdeckte ich in meiner lokalen Lieblings-Buchhandlung RIEMANN. „Mitteilungen aus meinem Garten“ erzählt amüsant und treffend von Gartenglück und Gartenleid. An alle Garten- und Buchliebhaber: bitte lesen.
Ich habe Sehnsucht nach meinem Garten, nach Frühling, nach üppigem Grün … Eine Lesung aus Eva Demskis „Gartengeschichten“ auf Bayern2 kam mir in Erinnerung. Das muss die richtigte Lektür sein, um Wintertage mit Gartensehnsucht zu überstehen. Das Buch enthält 20 unterschiedliche Erzählungen über Menschen und Gärten, mal heiter, mal nachdenklich – sehr empfehlenswert. Das erste Kapitel „Der Garten meiner Mutter“ hat es mir besonders angetan.
Das erste Gartenjahr neigt sich dem Ende entgegen. Einiges ist erreicht, doch das erträumte grüne Paradies ist noch fern. Einerseits bin ich froh über die Winterruhe, andererseits freue ich mich schon auf das nächste Frühjahr. In der Zwischenzeit widme ich mich dem Wälzen von Büchern und Zeitschriften, Recherchieren in Foren und Datenbanken, Erstellen von Listen mit geeigneten Stauden und deren Eigenschaften, Zeichnen von Pflanzplänen, Ausdrucken von Bildern, Füllen von Merkzetteln in Online-Shops, Hin- und Herüberlegen … es wird mich den ganzen Winter lang beschäftigen.
Der erste Schnee bedeckt gnädig den von den sommerlichen Bauarbeiten gezeichneten Boden. Da der Garten an einem Nordhang liegt, bekommt er im Winter kaum Sonne. Mit der flauschigen Schneedecke erscheint er in einem sehr bläulichen Schimmer. Nur den Apfelbaum erreichen ein paar Sonnenstrahlen.
Oktober ist der richtige Monat zum Pflanzen von Gesträuch. Ich will Sträucher gleich im ersten Garten-Herbst pflanzen, damit sie in den nächsten Jahren ordentlich wachsen und ich bald Sichtschutz und lauschige Plätzchen bekomme.
Bevor ich Pflanzen auswähle muss ich ausgiebig recherchieren und vergleichen, einen Pflanzplan zeichnen und die Pflanzplätze wieder vor Ort anschauen. Ich möchte (relativ) sicher sein, die richtige Wahl zu treffen, um später nicht allzu oft umpflanzen oder rausreißen zu müssen. Wichtig ist mir bei der Auswahl, dass die Gewächse möglichst einheimisch, standortgerecht, robust und pflegeleicht sind. Wenn Gartentiere auch noch was davon haben, um so besser. Exotische Sensibelchen kann ich nicht brauchen. Nur bei Hortensien muss ich eine Ausnahme machen – ich liebe Hortensien. In jungen Jahren sind sie leider etwas frostempfindlich.
Da ich ja ein Freund von Online-Bestellungen bin, orderte ich die Sträucher bei www.eggert-baumschulen.de. Qualität, Versand und Verpackung waren prima. Gekauft habe ich Felsenbirne (Amelanchier ovalis), gemeinen Schneeball (Viburnum opulus), wolligen Schneeball (Viburnum lantana), Hundsrose (Rosa canina), roten Hartriegel (Cornus sanguineum), Schlehdorn (Prunus spinosa), Schwarzen Holunder (Sambucus nigra), Gemeinen Flieder (Syringa vulgaris), Edelflieder (Syringa vulgaris Hybride Andenken an Ludwig Späth :-)), Sauerdorn (Berberis vulgaris), Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus), Liguster (Ligustrum vulgare), Kornelkirsche (Cornus mas) und Bauernhortensie (Hydrangea Hybride Bodensee).
Wie viel ich mir damit vorgenommen hatte, war mir erst richtig klar als alle im Garten aufgereiht standen. Leider versäumte ich die Parade zu fotografieren. Die Pflanzlöcher hatte ich zum Teil schon vorgegraben, unter Mithilfe vom fluchenden Rüdiger. Der schwere tonige Lehmboden war an manchen Stellen extrem hart und trocken, an anderen nass und klebrig wie Sch… Und ausgerechnet am vorgesehenen Platz für die schon 1,50 m hohen Holunderbüsche war die Erde besonders hart und von fetten Birkenwurzeln durchzogen. Hoffentlich werden die was …
Wie bereits im Plan vorgesehen, soll der Hauptweg zukünftig am Beet neben der Hüttenterrasse enden. Die Sichtachse verläuft bisher vom Gartentor bis zum hinteren Gartenzaun. Diese Sichtachse soll nun unterbrochen werden und einen Blickfang erhalten – ein Strauch kommt an die passende Stelle auf dem Beet. Dadurch wird die dahinterliegende Wiese als Bereich mit mehr Privatsphäre für sommerliche Sonnenbäder definiert.
Um vom Hauptweg zum hinteren Gartenbereich und zur Hütte zu gelangen, braucht es eine neue Wegführung. Dazu habe ich mich durch die von den Erdarbeiten aufgewühlte Wiese hindurch gegraben und ein Provisorium angelegt. Ich entfernte die Grasnarbe – ziemlich schwere Arbeit durch den nassen klebrigen Lehm. An meinen Schuhen hingen fette schwere Klumpen. Dann füllte ich Schotter, der von den Erdarbeiten übrig war, in die entstandene Vertiefung. So, nun kann man vernünftig laufen oder die Schubkarre schieben, ohne im Lehm kleben zu bleiben. Irgendwann später wird der Weg einen ordenltichen Belag bekommen.
Die entfernte Grasnarbe ergab einen ordentlichen Haufen. Den werde ich mit Mulchfolie bedecken und kompostieren lassen.
Bei angenehm sonnigem Herbstwetter beginne ich mit Vorbereitungen für Erdarbeiten. Um die Hüttenterrasse soll eine gleichmäßige Aufschüttung für ein Staudenbeet entstehen. Den tonigen Lehm werde ich dabei mit Pflanzerde und Kompost aufbessern. Noch vorhandene Reste von verwilderten Pflanzungen müssen außerdem entfernt werden.
Da steht auch noch so ein Thuja-Strauch, ausgerechnet an der Stelle wo ich gern eine Treppe bauen möchte. Also muss der auch weg, vielleicht umsetzen? Dafür brauche ich jedenfalls Rüdigers Hilfe.
In diesem Jahr ist das nicht mehr alles zu bewältigen … also: Geduld, Geduld. Einen Teil der Aufschüttung muss ich aber in den nächsten Tagen schaffen – es sind Sträucher bestellt, die dort gepflanzt werden sollen.
Die alten Stützen für den hinteren Dachvorsprung der Gartenhütte waren direkt auf der bröckeligen Stützmauer befestigt. Daher mussten sie bei den Abriss- und Erdarbeiten entfernt werden. Ein Provisorium tut seit dem seinen Dienst.
Nico – gelernter Schreiner, Innenarchitekt und Unternehmer – kann glücklicherweise etwas von seiner wertvollen Zeit für mich opfern und baut neue Stützen. Dabei werden auch gleich die schadhaften Bretter vom Dach ausgetauscht. Danke Nico :-). Nun können wir eine Dachrinne anbringen und das Regenwasser-Fass an dem vorgesehenen Platz aufstellen.
Ein Fass aus Eichenholz wünschte ich mir für das Sammeln von Regenwasser. Heutzutage kann man ausrangierte Rotwein-Fässer auch online bestellen (www.weinfassversand.de/Shop/) – sehr bequem, wie ich finde – und genau das tat ich. Hier steht es nun im Garten und wartet auf seinen Einsatz.
Beim Transport vom Keller unserer Wohnung zum Garten (Speditionen liefern eher nicht an Kleingärten) konnte ich glücklicherweise auf die Hilfe von Nico und seinem Transporter zählen. :-)
Und wie man bei der Hütte vom Nachbarn sieht, war ich auch beim Sträucher auslichten fleißig. In den nächsten Jahren muss das aber wieder zuwachsen – so schön ist die Hüttenwand nicht.