Aufgegangen sind sie nun alle, die gelegten Kartoffeln der Sorten Heideniere und Bamberger Hörnchen. Etwas mehr Grünmasse hatte ich erwartet. Ist der harte Boden unter der Mulchschicht selbst für Kartoffeln zu viel Herausforderung? Vielleicht bin ich auch nur zu ungeduldig und sie wachsen noch kräftig.
Aus der Gründüngungssaat nebenan sind doch noch ein paar mehr Phacelias gewachsen. Ich hätte wohl mehr gießen müssen. Die Zeit reicht jedoch nicht jeden Tag für einen Besuch in meinem Gartenparadies. Der Rotklee neben dem Beet wächst und blüht kräftig auch ohne Wassergaben. Gut für die Hummeln.
Vier Pflaumen und erste Beeren
Aus den vielen zartrosa Blüten der im letzten Herbst gepflanzten Blutpflaume sind immerhin vier stattliche Pflaumen herangewachsen. Bei jedem Gartenbesuch steht als erstes der Pflaumenkontrollgang an. Hoffentlich bleibt mir mindestens eine davon für eine Kostprobe.
Auch die neuen Beerensträucher zeigten sich blühwillig, trotz nochmaligem Umsetzen im Frühjahr. Wildhimbeeren und die Sommerhimbeere ‘Sanibelle’ bieten schon ein paar reife Früchte zum kosten – lecker. Die schwarzen, roten und gelben Johannisbeeren tragen ebenfalls etliche Beeren und lassen auf baldigen Naschgenuss hoffen. Daneben blühen die wilden Wiesenmargariten wunderbar, der Rasenmäher fährt großzügig drumherum.
Historische Rose beinah übersehen
Bei Gartenübernahme 2010 wuchsen zwei eher kümmerliche Rosen nahe dem Gartentor, umwuchert von Gras und Kraut. Blüten zeigten sich keine (oder ich bemerkte sie nicht) und von Rosen war ich zu der Zeit sowieso nicht so begeistert. Ich schnitt sie kurzerhand radikal zurück um sie später auszugraben und zu kompostieren. Das Ausgraben verschob ich und so trieben sie 2011 wieder ein bisschen. Dieses Jahr trieben sie noch mehr und nun blühen sie. Zum Glück. Denn seit ich im Februar über naturnahe Rosen las, interessieren mich Rosen doch und ich schaue genauer hin.
Eine der beiden blüht romantisch rosa und duftet intensiv und besonders. Die Blüten sind stark gefüllt und die inneren Blütenblätter liegen dicht und anmutig gefaltet. Ich entdeckte beim genaueren Betrachten halb in der Erde steckend ein beschädigtes Etikett zur Rose. Den Namen konnte ich glücklicherweise noch entziffern: „Louise Odier“. Sehr schön – nun weiß ich, dass sie eine historische Strauchrose (Bourbon-Rose) ist, gezüchtet 1851 von Jacques Julien Margottin. Sehr winterhart und scheinbar nicht gar so anfällig für Krankheiten soll sie sein. Sie wird ca. 1,5 m hoch.
Direkt neben ihr sammelte ich den Bauschutt – welcher Frevel aus jetziger Sicht. Zur Zeit wird der Haufen für den Steingarten wieder abgetragen, ganz vorsichtig. Im Herbst bekommt Louise einen würdevolleren Standort.
Die zweite Rose hat gelbe gefüllte Blüten mit schwachem Duft. Als ich sie fotografieren wollte, war sie schon verblüht. Leider fand sich bei ihr kein Etikett. Was aus ihr wird? Mal sehen.
Stauden gut angewachsen
Die Ende Mai an der Terrasse gepflanzten Stauden haben sich bereits gut eingelebt und gedeihen. Wiesentaglilie Hemerocallis lilioasphodelus, gelbe Akelei Aquilegia Caerulea-Hybride ‚Maxi‘ und die beiden Storchschäbel Geranium himalayense ‚Gravetye‘ und Gracile-Hybride ‚Sirak öffneten schon ihre ersten Blütenkelche. Die alte Kletterrose blüht ebenfalls fleißig, zartrosa und duftig. Schade, dass ich nicht weiß, um welche Sorte es sich handelt. Auch eine der im April gepflanzten Rosen – Danae – hat schon Knospen angesetzt.
Steingarten mit Erde befüllt – unter Schmerzen
Obwohl ich schon seit März unter zunehmenden rätselhaften Schmerzen leide, kann ich’s nicht lassen am Steingarten weiterzubauen. Ich nehme einfach kraftlose, taube Finger und steife Knie hin und mische Erde für den Steingarten so gut es geht. Denn wenn der Gestalt annimmt bin ich sehr zufrieden und froh, was mich sicher bald wieder gesund werden lässt. Schließlich möchte ich ihn dieses Jahr noch bepflanzen.
Die Erde zwischen den Steinen soll leicht und durchlässig sein, deshalb mischte ich etwas Lehmerde mit (torffreier) Pflanzerde, feinem Split und Sand. Wachsen sollen dort Thymian, Tripmadam, Hauswurz, Lavendel, Oregano – die mögens alle gern eher trocken und steinig.
Kartoffeln sprießen
Mit Bamberger Hörnchen und Heideniere probiere ich den Kartoffelanbau aus. Beide kaufte ich Anfang April online beim Bioland Hof Jeebel (www.biogartenversand.de), ließ sie eine Weile zum Keimen liegen und setzte sie Anfang Mai. Und zwar direkt auf das 2010 mit Zeitungspapier, Pflanzerde und Holzhäcksel abgedeckte Wiesenstück. Über den Kartoffeln verteilte ich noch meinen ersten halbgaren Kompost. Dass diese Vorgehensweise mit Kartoffeln funktionieren kann, las ich im Buch „Permakultur kurz & bündig“ von Patrick Whitefield. Die Wurzeln sollen den Boden lockern und evtl. das Umgraben sparen. Da Heideniere schon frisches Grün treibt, hoffe ich auf das Gedeihen von neuen Kartoffeln.
Neben den Kartoffeln säte ich etwas Gründüngung mit Phacelia. Da sieht es leider sehr mager aus mit dem Austrieb, dafür scheint der unbearbeitete Boden doch zu hart und trocken zu sein.
Staudenlieferung fürs Terrassenbeet
Endlich, die Treppe an der Terrasse hat grüne Gesellschaft bekommen. 50 Stauden und 10 Gräser bestellte ich bei pflanzenversand-gaissmayer.de. Astilben, Astern, Funkien, Wald-Phlox, Storchschnabel, Taglilien, Purpurglöcken, Frauenmantel, Akelei, Fingerhut, Schaumblüte, Breitblatt-Segge, Bergsegge, Waldschmiele, Schneemarbel … Mit Lieferung und Verpackung war ich sehr zufrieden.
Das Einpflanzen dauerte länger als vermutet. Da ich nur abends Zeit hatte, zog sich das über mehrere Tage. So viele Pflanzen auf einmal bestelle ich nicht wieder. Doch nun ist es bewältigt. Eine Wiesentaglilie belohnt mich bereits mit einer Blüte.
Relaxen unterm Kirschbaum
Ein Oval um den Kirschbaum ist als Sitzplatz vorgesehen und provisorisch mit alten Ziegelsteinen markiert. Nach und nach wird ihm eine Umrahmung aus Stauden und Gräsern wachsen. Der nagelneue sogenannte Relax-Sessel nebst kleinem Tischchen laden nun ein zum Verweilen, Sonnenbaden und Espresso-Trinken. Es wird immer feiner im Garten.
Unterbau des Steingartens vorbereitet
Recht spontan beschloss ich Ende März einen Recycling-Steingarten unter Verwendung des angesammelten Bauschutts anzulegen. Die Arbeit daran ist seitdem schon etwas vorangegangen. Als Platz suchte ich einen Bereich aus, der sowieso für Staudenpflanzungen geplant war und relativ viel Sonne abbekommt. Dann gings ans Sortieren von vorhandenen Steinen und Bauschutt. – Dabei störte ich eine Erdkröte, die unter den Steinen Quartier bezogen hatte. Ich deckte sie vorsichtig wieder zu. Das Fotografieren hab ich vergessen :-o. Einen Tag später war sie verschwunden.
Danach trug ich den Boden etwa 10 cm ab und lockerte den Untergrund. Darauf kam eine Schicht aus feinem Split, den ich vom Treppenbau übrig hatte. Darüber schüttete ich Kies-Reste und feinere Bauschuttteile. Dazwischen schichtete ich ein paar zerbrochene Gehwegplatten so übereinander, das sich kleine Höhlungen bilden, in denen Tiere wohnen können – vielleicht die Erdkröte :-).
Demnächst mehr …
Interessanter Wildwuchs
Bereits letztes Jahr hatten sich auf einigen, noch von den Bauarbeiten brachliegenden Stellen Pflanzen angesiedelt. Es waren nur Blätter zu sehen und ich war gespannt, ob da noch was nachkommt. Und es kam. Jetzt zeigt sich, um wen es sich handelt. Genau erkenne ich die Knoblauchsrauke. Sie ist als Gewürz- und Salatpflanze verwendbar, ähnlich wie Bärlauch. Das zweite Kraut scheint mir Winterkresse zu sein, auch Barbarakraut genannt (bin mir aber nicht ganz sicher). Diese ist ebenso als Salatpflanze einsetzbar.
Neben dem Kompost ist außerdem eine Gewöhnliche Nachtviole in die Höhe geschossen mit rosaroten Blüten, die abends duften. Ich find solchen Wildwuchs spannend.
Komm lieber Mai
und mache die Beerensträucher grün und den Apfelbaum blüh‘n …
Blutpflaume zeigt ihre ersten Blüten
Im Oktober letzten Jahres pflanzte ich die Blutpflaume ‘Hollywood’. Und jetzt im April blüht sie schon. Die Blütenblätter sind sehr schön anzuschauen, in ihrem Zartrosa. Hoffentlich werden auch ein paar Pflaumen daraus. Für Pflaumenmus wird die Ernte sicher noch nicht ausreichen – dafür werde ich noch einige Jahre Geduld haben müssen.
Rosen gepflanzt
Mein recht kurzfristiger Plan, Rosen zu pflanzen, konnte in die Tat umgesetzt werden. Alle Sorten, die ich mir mit Hilfe von Dr. Reinhard Witts Büchern ausgesucht hatte, waren noch verfügbar. Die beiden Rambler „Hermann Schmidt“ und „Frau Hilde Ruf“ bestellte ich beim Züchter Rosenschule Ruf (www.rosenschule-ruf.de). Bei diesen beiden reizte mich vor allem der als lindenblüten-ähnlich beschriebene Duft. Jedes Jahr sehne ich die Blüte der Linden herbei – ist es dann soweit, stecke ich meine Nase in jede erreichbare Lindenblüte und inhaliere den geliebten Wohlgeruch. Die beiden Kletterrosen versprechen nun eine Verlängerung dieses Genusses.
„Frau Hilde Ruf“ soll am Kirschbaum emporklettern. Dort entsteht ein Sitzplatz und ich werde dann in der Sonne sitzen und mich am Rosenduft laben. „Hermann Schmidt“ ist für die Pergola am Gartentor bestimmt und wird mich im Sommer mit Duft empfangen.
Die zart gelb blühende Strauchrose „Danea“ und zwei Exemplare der kleinen Strauchrose „Lavender Dream“ bestellte ich bei dem belgischen Rosenzüchter Lens (www.lens-roses.com). Alle Rosen wurden wurzelnackt geliefert und sind nun gepflanzt.
Bärlauch und Waldmeister werden angesiedelt
Knoblauchigen Bärlauch und würzigen Waldmeister möchte ich zukünftig ernten. Die beiden schattenliebenden Arten bekommen ihren Platz hinten im Garten am Waldrand. Hoffentlich sagt ihnen dieser Standort zu und sie wachsen und vermehren sich ordentlich. Bei www.baumschule-horstmann.de bestellte ich beide, zusammen mit Goldefeu und Herbstflieder (der trotz Herbst im Namen erst jetzt lieferbar war). Die Lieferung erfolgte promt und gut verpackt.
Der gelbbunte Efeu „Goldheart“ ist zur Verschönerung des Maschendrahtzauns vorgesehen – es wird jedoch einige Jahre brauchen, eh‘ er richtig zur Geltung kommt. Für den Herbstflieder „Superba“ sind Blüten im Mai und im September versprochen, da bin ich gespannt darauf.
Recycling-Steingarten und Steinhaufen-Biotop
Beim Graben im Garten kommen immer wieder Steine und Bauschutt zum Vorschein. Manches stammt von den Abrissarbeiten aus 2010. Aber sicherlich ist auch vor oder während der Anlage dieser Gärten in den 1950er Jahren Bauschutt versenkt worden. Es hat sich jedenfalls seit September 2010 ein ansehnlicher Haufen angesammelt, den ich endlich mal entsorgen müsste.
Letztes Jahr meinte mein Gartennachbar Frank halb im Scherz, man könnte aus dem Bauschutt doch einen Steingarten anlegen. Und heute habe ich beschlossen genau das zu tun und begann gleich mit ein paar Vorbereitungen.
Bereits letzten Herbst schichtete ich aus ein paar ansehnlichen Steinen unter der Flieder-Forsythien-Hecke einen Haufen als Unterschlupf für Blindschleichen, Erdkröten, Weinbergschnecken, Insekten und was sonst so kreucht und fleucht. Etwas lebendige Unordnung braucht ein Naturgarten. Deshalb soll er noch erweitert und mit Reisig und Laub ergänzt werden.
Außenputz kommt voran
Damian konnte sich wieder etwas Zeit nehmen und arbeitete am Außenputz. Die im letzten September abgeklopften schadhaften Bereiche sind nun mit Unterputz aufgefüllt. Und er hat mir auch gleich noch das Rankgitter und Teile für eine Pergola von meinem Keller zum Garten transportiert. Danke :-)
Das Rankgitter wird nach Fertigstellung der Putzarbeiten eine Seite der Hütten-Terrasse einrahmen und mit einer Kletterpflanze begrünt werden (wahrscheinlich ein duftendes Geissblatt). Die Pergola soll am Gartentor aufgestellt und von einer Kletterrose überrangt werden.
Wurzelsperre für Himbeeren
Im Herbst hatte ich die Himbeeren einfach so eingepflanzt. Von Ausläuferbildung hatte ich zwar schon gehört, doch so schlimm kann das ja nicht sein, meinte ich. In der Zwischenzeit erzählte mein Nachbar von seinen Erfahrungen und machte mir bisschen Angst. Zusätzlich recherchierte ich ein wenig und war danach der Meinung, dass eine Wurzelsperre wohl doch besser sei. Gedacht, getan. Im Baumarkt kaufte ich zwei kleine rechteckige Gartenteichbecken mit 80 cm Tiefe und sägte deren Böden ab. Mein lieber Rüdiger musste die Löcher dafür graben – was hat er geschimpft. Aber nun ist es vollbracht. Danke vielmals! Als kleine Entschädigung gab es Kekse und Espresso in der Frühlingssonne.
Krokusse blühen
Die ersten Krokus-Blüten und wärmende Sonnenstrahlen künden vom Frühlingsanfang.
Über den Winter hab ich es tatsächlich geschafft, die Fensterflügel für das ersetzte Gartenhüttenfenster abzuschleifen. Heute entfernte ich die provisorische Folienabdeckung vom Fenster und setzte die Fensterflügel wieder ein.
Möbel für die Gartenhütte
Alte Möbel aus Massivholz mit einem etwas maroden Charme sind mein Ding und genau das richtige für die Gartenhütte. Meine Tante trennte sich von Kommode und Schrank, die waren passend für das Unterbringen der kleinen Gartenküche und von Werkzeugen. Von Karin und Alex bekam ich einen alten verstaubten Tisch, vier Stühle und zwei Schränkchen, die beim Ausräumen des Dachbodens übrig waren. Für den Schattensitzplatz hinten im Garten hatten meine Eltern noch einen alten Klapptisch mit schwerem Eisengestell. Nico und Rüdiger halfen mir beim Transport in den Garten.
Alle Möbelstücke könnten gut und gern einen neuen Anstrich vertragen. Doch vorerst geht es auch so. Wichtiger ist, dass es in der Hütte noch etwas ordentlicher wird. Es muss noch einiges geordnet und aussortiert werden. Auf jeden Fall kommen die Plastikstühle weg, die noch vom Vorpächter stammen.
Permakultur
Gelesen hatte ich über Permakultur schon mehrmals in der Zeitschrift „Natürlich Gärtnern“. Nun wollte ich es genauer wissen und kaufte mir 2 Bücher zum Thema: „Permakultur kurz & bündig“ von Patrick Whitefield und „Gärtnern im Biotop mit Mensch“ von Gerda und Eduard W. Kleber. Das erste kurz & bündig – wie der Name sagt, das zweite recht ausführlich mit vielen persönlichen Erfahrungsberichten.
Kurz gesagt ist Permakultur ein Konzept, welches nachhaltige und naturnahe Kreisläufe zum Ziel hat – ursprünglich für die Landwirtschaft erarbeitet. Mittlerweile bezieht dieses Grundprinzip von ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigem Wirtschaften viele Lebensbereiche ein. Interessanterweise wurden Idee und Begriff bereits Mitte der 1970er Jahre entwickelt und bauen außerdem auf traditionelle Systeme auf. Heute ist das Thema aktueller denn je. Doch leider scheint diese Denk- und Handlungsweise noch immer ein Nischendasein zu führen. Warum? Ist es nicht sinnvoll und auch ökonomisch mit Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen und örtliche Gegebenheiten einzubeziehen?
Im kleinen Rahmen meines Gartens werde ich jedenfalls versuchen Ideen der Permakultur einzubeziehen und umzusetzen, nach und nach. Vieles davon stand eh schon auf dem Plan.