Kategorie: Kleingarten
Winterling und Schneeglöckchen gesichtet
Kommt schon der Frühling?
Sträucherschnitt
Da der Dezember heuer so mild und frostfrei ist, kann man getrost Sträucher schneiden – was ich ausgiebig getan habe. Da die Zweige jetzt blätterlos sind, erkennt man abgestorbenes und altes Holz besonders gut. Außerdem ist das anfallende Schnittgut nicht so voluminös.
Die stark gewachsenen Triebe aus drei alten Silberweiden-Stümpfen setzte ich komplett auf Stock. Sie werden sonst zu hohen Bäumen, die nicht für den Kleingarten geeignet sind. Die alten Forsythien lichtete ich auch aus, obwohl man das bei Frühjahrsblühern im Winter gar nicht tun sollte. Sie haben ihre Blütenknospen schon an den einjährigen Trieben und den kurzen Seitenzweigen der zwei- bis dreijährigen Triebe angelegt. Mit meinen Dezemberschnitt werde ich weniger gelbe Blütenpracht im kommenden März und April haben, diesmal nehme ich es in Kauf.
Mit dem Haufen Schnittgut verschaffe ich mir gleich für’s Frühjahr Arbeit: Zerkleinern, Häckseln, Verteilen … ein Teil der Zweige soll ins Hochbeet, welches ich 2016 bauen möchte.
Die Tür zum stillen Örtchen …
… war abgefallen. Genauer gesagt, ein gelockertes Stück Mauerwerk am Türrahmen brach heraus und mit ihm der Kloben, der das Türband trägt. Da das Gartenhäuschen bereits im Jahre 1958 erbaut wurde – vor 57 Jahren also – kann so etwas schon mal passieren.
Weil Maurerarbeiten nicht zu meinen bevorzugten Tätigkeiten gehören, bat ich den vielseitig begabten Alex um Hilfe. Und siehe da, mit viel Sachverstand und Improvisationstalent hat er die Tür wieder gangbar gemacht. Danke Alex!
Oktober-Impressionen 2015
Rasenmäher: Generationswechsel
Noch vor 2 Jahren lobte ich den alten Rasenmäher (Ode an den Rasenmäher), welchen ich 2010 gebraucht übernommen hatte. Nun mag er mir leider nicht mehr so treu zu Diensten sein.
Etwas rostig war er ja schon damals. Doch mittlerweile fraß sich der Rost soweit in die Karosserie, dass sich Löcher bildeten, durch die der Rasenschnitt rausgeschleudert wurde.
Im September stand mal wieder Rasenmähen an, der Mäher mähte anstandslos wie gewohnt … gerade nachdem ich den letzten Meter abgegrast hatte, fiel die Griffstange ab und mit ihr der Auffangkorb. Die linke Befestigungsstelle am Gehäuse war einfach durchgerostet. Da sich ein Austausch der Karosserie nicht rechnet, muss ich leider Abschied nehmen vom treuen Gerät, Baujahr 1997. Schade eigentlich, denn der Motor läuft einwandfrei. Der Nachfolger ist mittlerweile eingetroffen und hat sein Debüt gut gemeistert. Sein Motor ist vom gleichen Hersteller – Briggs & Stratton, sollen die besten sein für Rasenmäher. Ich gelobe sorgfältigere Pflege der Karosserie!
Der Neue hat eine komfortablere Verstellung der Schnitthöhe. Beim Alten fand ich die Farbe schöner … Wiesengrün ;-)
Fledermaus
Fliegende Fledermäuse konnte ich schon oft in der Dämmerung beobachten. Endlich bekam ich die Gelegenheit eine von Nahem zu betrachten.
Da der Herbst angebrochen ist, dacht’ ich, es wäre gut den Fensterladen auf der Wetterseite des Gartenhäuschen zu schließen. Kam dabei doch eine kleine Fledermaus zum Vorschein, die sich hier einen Ruheplatz gesucht hat. Nach meiner Recherche muss es sich um eine Mopsfledermaus handeln. Den Namen hat sie wegen ihrer mopsähnlichen Schnauze. Sie lebt im Wald und in der Nähe des Waldes – passt. In den frühen Abendstunden geht sie auf die Jagd nach kleinen Insekten. Ihre Ruhequartiere im Sommer wechselt sie häufig. Die Mopsfledermaus gilt als gefährdete Art.
Schnell ein paar Fotos geschossen und den Fensterladen wieder in seine Ausgangsposition gebracht, damit sie ja nicht gestört wird.
Impressionen August/September 2015
Gefleckter Schmalbock
Dieser schwarz und gelb gefärbte Käfer wird Gefleckter Schmalbock genannt und zählt zur Familie der Bockkäfer. Farbe und Zeichnung sollen bei dieser Art sehr variieren und fungieren als sogenannte Mimikry zur Täuschung anderer Insekten. Sie können, ähnlich wie Heuschrecken, durch Aneinanderreiben von Hinterbeinen und Deckflügeln zirpende Töne von sich geben. Der gefleckte Schmalbock ernährt sich von Pollen, Nektar oder Blütenteilen – z.B. von Doldenblütlern und Disteln.
Amselnest im Weidenstrauch
Bei Familie Amsel hat sich noch einmal Nachwuchs eingestellt. Dazu wurde ein Nest im Weidenstrauch errichtet. Von meiner kleinen Terrasse aus kann ich die Fütterung gut beobachten. Sobald die Mama sich auf dem Nestrand niederlässt und ihren Kopf bewegt, schnellen die drei Amselkücken hoch, machen sich ganz lang und piepen gierig nach Futter. – Mit Hilfe einer Leiter konnte ich einen Blick ins Nest einfangen.
Zitronenfalter
Nein, sie falten keine Zitronen … Zitronenfalter sind Tagfalter aus der Familie der Weißlinge. Die Männchen haben intensiv zitronengelb gefärbte Flügel, die Weibchen sind blasser. Leider zeigen diese schönen Schmetterlinge fast nie ihre Flügeloberseite – wenn sie sich niederlassen falten sie immer sofort die Flügel zusammen. Wenn man sich ihnen nähert, flattern sie auch schnell wieder davon.
Zitronenfalter können als einzige mitteleuropäische Schmetterlingsart im Freien ohne Schutz überwintern, da ihre Körperflüssigkeiten quasi ein Gefrierschutzmittel enthalten. Damit halten sie bis -20 Grad aus. Und Zitronenfalter haben mit 12 Monaten die höchste Lebenserwartung unter den mitteleuropäischen Schmetterlingen.
Juni-Impressionen 2015
Streifenwanze
Wie das apart rot-schwarz gestreifte Outfit nahelegt, handelt es sich um eine Streifenwanze (Graphosoma lineatum). Sie gehört zur Familie der Baumwanzen. Die Streifenwanze ernährt sich von Pflanzensäften. Sie mag besonders die reifenden Samen von Doldenblütlern, wie hier den Giersch. Unterseits ist sie rot-schwarz gepunktet und soll ein wenig nach alten Äpfeln riechen. Den Geruch hab ich nicht geprüft.
Es gibt wieder Beeren
An den Johannisbeersträuchern hängen viele reife Beeren und es gibt unzählige Walderdbeeren. Geerntet wird direkt in den Mund.
Himbeeren sind es heuer weniger. Die Früchte der Sommerhimbeere „Sanibelle“ reifen gerade. Die Herbsthimbeere „Autumn Bliss“ wird auch tragen. Doch die zwei Waldhimbeersträucher kränkeln etwas – scheint die Rutenkrankheit zu sein. Da muss ich radikaler zurückschneiden.
Update 10.07.2015: Nein, nicht die Sommerhimbeere hatte die ersten reifen Früchte – es war „Autumn Bliss“, die eigentlich für den Spätsommer zuständig wäre. Jetzt ist auch „Sanibelle“ soweit und trägt reife, wenn auch kleine Früchte. Und sogar die Waldhimbeere hat doch noch einiges an Früchten aus ihren vertrockneten Zweigen gezaubert.
Fundstück: Vogelnest
Im Steingartenbeet lag das kleine Vogelnest. Es muss aus dem Apfelbaum gefallen sein. Anfang Juni hatte ich öfter Distelfinken (Stieglitze) beobachtet, die sich in der Nähe und auf dem Apfelbaum aufhielten. Da das Laub in der Krone sehr dicht ist, konnte ich nicht erkennen, ob sie dort nisten. Von Material und Form her würde das Nest zum Distelfink passen. Ich hoffe, es ist erst heruntergefallen, nachdem die Jungen ausgeflogen waren.
Nachwuchs bei Vogels
Fast schien es so, als ob die drei neuen Nistkästen keinen Zuspruch in der Vogelwelt finden. Doch, welch’ Glück, eine Kohlmeisenfamilie bezog das Häuschen am Kirschbaum. Und unterm Gartenhausdach, wie in den letzten Jahren regelmäßig, zieht ein Gartenrotschwanzpaar seine Jungen groß.
Bis vorgestern hörte ich das Spektakeln der kleinen Kohlmeisen aus dem Nistkasten, die Meiseneltern fütterten unermüdlich. Und auch aus dem Gartenrotschwanz-Domizil vernahm ich deutliches Piepsen. Heute ist es still im Vogelhaus – die Meisenkinder sind ausgeflogen, leider ohne dass ich sie zu Gesicht bekam. Nun haben die Meisen wieder mehr Zeit für ausgiebiges Planschen im Vogelbad, wie zu beobachten war.
Im Flieder-Forsythien-Gebüsch entdeckte ich vor ein paar Wochen ein Amselnest. Gehört und gesehen hab ich wenig von ihnen – nur ab und zu waren Scharrgeräusche im Laub zu vernehmen. Ob die Brut erfolgreich war, konnte ich bisher nicht erkennen. Doch heute hopste eine junge Amsel über die Wiese und flog auf den Kirschbaum, um dort zusammen mit seinen Eltern an den halbreifen Kirschen zu rütteln und zu picken. Eine Kirschkostprobe wird wohl auch dieses Jahr nicht für mich abfallen.
Mai-Impressionen 2015
Schneeballblattkäfer
Wie schon in den letzten Jahren sind viele Blätter meines Gewöhnlichen Schneeballs (Viburnum opulus) sehr zerfressen, man könnte sagen skelettiert. Schön sieht das nicht aus, eher bedauernswert. Jedoch dem Strauch macht es nicht wirklich was aus, er treibt später neu aus.
Jetzt bin ich der Sache auf den Grund gegangen, habe mir die Blätter näher angeschaut und kleine Raupen ausfindig gemacht. Anhand der Fotos konnte ich sie als die Larven des Schneeballblattkäfers identifizieren. Welch passender Name.
Die Käfer legen im Spätsommer ihre Eier an den Zweigen des Schneeballes ab. Die Larven schlüpfen dann im nächsten Frühjahr und beginnen ihr zerstörerisches Werk. Nachdem sie sich voll gefressen haben, verpuppen sie sich in der Erde. Im nächsten Jahr beginnt alles von vorn.
Der Ausbreitungsdrang der Himbeeren
Viel Mühe machten wir uns 2012 beim Pflanzen der Himbeersträucher mit einer Wurzelsperre. Doch der vegetative Vermehrungsdrang von Rubus idaeus lässt die sogenannten Kriechsprossen auch über den oberen Rand der Wurzelsperre wachsen, wenn man nicht aufpasst.
Der Boden unter den Beerensträuchern ist mit Mulchfolie bedeckt, darüber ist wiederum Stroh, Holzhäcksel und Grasschnitt verteilt. Zwei Jahre lang war nichts von Ausläufern zu merken und ich war unbekümmert. Aber dieses Frühjahr wuchsen mit aller Kraft neue Himbeerpflänzchen außerhalb der Wurzelsperre. Das hieß: Folie anheben und alle Kriechsprossen rausreisen – sie hatten sich schon ordentlich ausgebreitet und verwurzelt.
Wenn ich das nicht wieder haben möchte, sollte die Folie vielleicht besser weg … verschiebe ich mal auf Herbst. Ab nächstem Jahr sind dann regelmäßige Kontrollen angesagt, um die Sprossen rechtzeitig zu entfernen. Wenn genug Himbeeren reifen, ist es der Mühe wert.